Papier Qualität
Papier ist nicht gleich Papier
Die Papierindustrie stellt etwa 3.000 verschiedene Papiersorten her. Die bayerische Papier- und Verpackungsindustrie produziert jährlich etwa 4,6 Millionen Tonnen Papier, rund 17 Prozent der deutschen Papierproduktion. Mit über 70 Prozent lagen 2011 die grafischen Papiere in Bayern an der Spitze, gefolgt von den Verpackungspapieren (24 %). Hygiene-, Spezial- und Technische Papiere stellten den kleinsten Anteil in der Papierproduktion. Altpapier ist dabei der am meisten verwendete Faserstoff, die Frischfasern Zellstoff und Holzstoff sind gleichwertig vertreten.
Bei der Stoffzusammensetzung eines Papiers unterscheidet man grundsätzlich holzfrei, holzhaltig, altpapierhaltig und hadernhaltig für Officepapiere, Offset, Laser und Kopierpapiere. Holzfreie Druckerpapiere werden vorwiegend aus Zellstofffasern hergestellt und enthalten höchstens fünf Prozent verholzte Fasern. Naturpapiere und holzfreie gestrichene Papiere zeichnen sich durch hohe Anforderungen an die Druckqualität aus.
Holzhaltige Papiere werden unter Verwendung von Holzstoff mit unterschiedlichem Anteil hergestellt. Sie enthalten noch einen großen Anteil an Lignin, womit sie relativ schnell zu Vergilbung neigen. Holzhaltige Papiere sind beispielsweise leicht gestrichene Magazinpapiere, die zunehmend unter Verwendung von Altpapier erzeugt werden.
Hadernhaltige Image Papiere sind von sehr hoher Qualität und werden oft in die Produktklasse Spezialpapiere eingestuft, z.B. als Banknoten- und Sicherheitspapiere. Sie weisen hohe Anforderungen an Alterungsbeständigkeit, Reißfestigkeit, Falzfestigkeit und Witterungsbeständigkeit auf.
Rohstoff Holz Ohne Holz ist die Produktion von Drucker Papier und Verpackungen in Mitteleuropa nicht denkbar. Holz bildet den Beginn des fast komplett geschlossenen Recyclingkreislaufs der Papierproduktion; die Altpapierrücklaufquote betrug 2011 in Deutschland 77 Prozent. Zur Herstellung hochwertiger Papiere für die grafische Industrie und für technische Zwecke setzt die bayerische Papierindustrie jährlich knapp zwei Millionen Raummeter Waldholz ein. Dazu kommen etwa 350.000 Kubikmeter Nebenprodukte aus der Sägeindustrie. Die regionale Verfügbarkeit von Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft ist für die Papierindustrie ein zentraler Standortfaktor.
Verwendet werden in der Papierindustrie vor allem Fichte und Kiefer bzw. Birke, Buche.Für die Faserstofferzeugung ist in erster Linie die Rohdichte von Bedeutung. Die verschiedenen Holzsorten eignen sich unterschiedlich für die verschiedenen Faserstoffproduktionstechnologien. Aus Buchenlangholz wird Sulfitzellstoff für Naturpapiere und gestrichene Feinpapiere hergestellt. Die kurzen Buchenfasern (0,6 bis 1,3 mm lang) verbessern die Formation und Durchsicht der hochwertigen Druckpapiere, Geschäftspost und Werbeaussendungen.
Voraussetzung für eine hohe Zellstoffqualität ist die optimale Entrindung der Langhölzer, denn das saure Magnesiumsulfitverfahren ist - anders als das alkalische Sulfatverfahren - sehr sensibel gegenüber Restrindenbestandteilen. Rindenreste werden nur bedingt abgebaut und erscheinen als Schmutzpunkte im Papier. Auch durch Bleiche mit Wasserstoffperoxid können diese Schmutzpunkte nicht eliminiert werden. Eine optimale Entrindung wird mit zunehmender Holzlagerung und der damit verbundenen Reduzierung des Feuchtegehalts erschwert. Bei einer dreimonatigen Lagerung steigt der Verbrauch an Holz bei der Zellstoffproduktion bereits um bis zu drei Prozent. Auch die Festigkeitseigenschaften von Zellstoffen aus "trockenem" Holz sinken, können nach dreimonatiger Lagerung im Sommer bis zu 20 Prozent abnehmen. Die rasche Verarbeitung von frisch eingeschlagenen Hölzern ist somit von großer Bedeutung.
Zellstoff aus Hackschnitzeln Die idealen Hackschnitzel für die Zellstoffaufkochung haben eine Abmessung von 20 mm x 20 mm x 4 mm. Zu kleine Hackschnitzel werden beim chemischen Aufschluss oft vollkommen aufgelöst, zu große Hackschnitzel werden im inneren Kern nicht aufgeschlossen. Auch die Qualität der
  
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