Duden
Kurzbiografie: Konrad Alexander Friedrich Duden
Der Philologe Konrad Alexander Friedrich Duden, (03.01.1829 - 01.08.1911) zwar Zeit seines Lebens darum bemüht, die deutsche Rechtschreibung zu vereinheitlichen.
Konrad Duden besuchte von 1837 - 1846 das Gymnasium in Wesel, wo er das Abitur absolvierte. Danach studierte er in Bonn Philosophie, klassische Philologie sowie deutsche Sprachen und Literatur. Nach einem 1854 erfolgreich abgeschlossenen Lehramtsexamen arbeitete er zunächst als Hauslehrer in Frankfurt a.M. und in Genua. Ab 1859 lehrte er am Gymnasium von Soest, wo er zum Prorektor berufen wurde. Schon jetzt zeigte sich sein Reformbestreben u.a. darin, dass er den traditionellen Hebräischunterricht durch Englischunterricht ersetzte.
1968 wechselte er als Gymnasialdirektor nach Schleiz(Thüringen), wo ihm die Rechtschreibprobleme seiner Zeit deutlich wurden. So hatte sich jedes Gymnasium, jeder Verlag und jede Dienststelle intern auf eine eigene Hausorthografie geeinigt, da es in dem 1871 gegründeten Deutschen Reich noch keine übergeordnete Regelung gab. Konrad Duden legte im Folgejahr seine Ansichten zu dem Thema in der Schrift "Die deutsche Rechtschreibung" dar, welcher er ein Wörterverzeichnis mit Regeln beifügte. Somit machte sich Konrad Duden einen Namen als Experte für orthografische Fragen. 1876 wurde er zur 1. Orthographischen Konferenz eingeladen, wo er als Vertreter der gemäßigt phonetischen Richtung wirkte, welche sich hauptsächlich auf die Formel "Schreibe wie du sprichst" stützte. Duden empfand dies als demokratisch, weil es nach seiner Meinung jedem (unabhängig von sozialer Herkunft und Bildung) das Erlernen der Orthografie am besten ermöglichte. Das von seinen Gegnern bevorzugte historische Prinzip, welches sich überwiegend an der Schreibung des Mittelhochdeutschen orientierte, lehnte Duden als aristokratisch ab. Die Konferenz scheiterte und die Beschlüsse wurden durch die Mehrheit der Bundesratsmitglieder des Deutschen Reichs abgelehnt, was Einzelmaßnahmen der Länder zur Folge hatte.
Konrad Duden (ab 1876 leitete er das Königliche Gymnasium, Hersfeld) erkannte, dass eine einheitliche Regelung ohne die Zustimmung von Preußen nicht möglich war. So verfasste er im Jahre 1880 sein "Vollständiges Orthografisches Wörterbuch der deutschen Sprache". Dieses auf der Grundlage der preußischen, unter Einbezug der bayerischen Regeln verfasste Wörterbuch wurde im Verlag Bibliographisches Institut, Leipzig veröffentlicht. Dieses war hauptsächlich zur Durchsetzung einer einheitlichen Schulorthografie gedacht, konnte mit seinen ca. 27.000 Stichwörtern jedoch auch außerhalb der Schule verwendet werden. Somit war die Grundlage für eine einheitliche deutsche Rechtschreibung geschaffen, weshalb Konrad Duden heute als deren "Vater" gilt. Das Wörterbuch setzte sich schnell durch und erschien bis zur Jahrhundertwende in insgesamt 6 Auflagen. Diese wurden von Konrad Duden überwiegend allein bearbeitet.
1901 kamen Vertreter der deutschen Bundesstaaten und Österreich-Ungarns zur 2. Orthographischen Konferenz zusammen, an der auch Konrad Duden teilnahm. Nachfolgend einigten sich die deutschen Kultusminister auf eine einheitliche Rechtschreibung, daraufhin schlossen sich auch Österreich und die Schweiz an. Diese sollte ab dem Jahr 1903 amtlich werden. Das Ergebnis der Konferenz sollte zügig in das "Orthographische Wörterbuch der deutschen Sprache" eingearbeitet werden, weshalb der Verlag Konrad Duden einige Mitarbeiter zur Seite stellte. Somit war die Dudenredaktion geboren, welche auch nach seinem Tod die Weiterentwicklung seines Wörterbuches übernahm.
Ab 1902 (mit der 7. Auflage) war das Werk von Konrad Duden faktisch das für die deutsche Rechtschreibung verbindliche Wörterbuch, auch die 8. Auflage im Jahr 1905 wurde noch federführend unter Konrad Duden bearbeitet. Auch nachdem er aus dem Schuldienst ausgeschieden war, widmete er sich weiter seinem Lebenswerk. Bei seinem Tod am 01.08.1911 lag auf seinen Schreibtisch das beinahe fertige Manuskript für die 9. Auflage des Duden. Diese wurde 1915 unter dem Titel "Duden - Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter" veröffentlicht. Dieses Standardwerk ist bis heute das anerkannte Wörterbuch zur deutschen Orthografie geblieben.
Nach seinem Tod wurde Konrad Duden in Bad Hersfeld ein Denkmal gesetzt. Aus seinem "Ur Duden" wurde der Klassiker "Duden - Die deutsche Rechtschreibung" mit inzwischen 130.000 Stichwörtern. Somit ist der "Duden" im gesamten deutschen Sprachraum bis heute das wichtigste Nachschlagewerk für alle sprachlichen Zweifelsfälle.
Duden - Aus Tradition in die Zukunft
Der Name Duden bürgt für höchste lexikgrafisch-sprachtechnologische Kompetenz und steht für Standardnachschlagewerke und Anwendungssoftware zur deutschen Gegenwartssprache. Die Produkte des Dudenverlags zeigen das breite Spektrum der deutschen Sprache und geben Sicherheit in allen sprachlichen Belangen. Der "Rechtschreib Duden" ist nach wie vor das Hauptwerk im umfangeichen Dudenprogramm, und dient seit 127 Jahren als Leitfaden und Orientierungshilfe.
Das Nachschlagewerk gilt heute als höchste Rechtschreibinstanz, in der Dudenredaktion in Mannheim arbeiten 20 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese beobachten und dokumentieren mit Hilfe modernster Datenbanktechnik den Wortschatz und Sprachwandel des Deutschen. Wichtige Grundlage der Wörterbucharbeit ist heute die große und stets wachsende elektronische Textsammlung, die vom Verlag selbst erstellt wurde und auch gepflegt wird. Dieses "Duden-Korpus" verfügt mittlerweile über mehr als 1 Milliarde von Wörtern bzw. Wortformen und sichert eine authentische Dokumentation der sich wandelnden deutschen Gegenwartssprache. Aus dem gesamten deutschen Sprachraum werden die verschiedensten Textsorten verarbeitet und ausgewertet. Genaue linguistische Informationen zu jeder der Millionen von Wortformen spielen, neben der Ausgewogenheit und Vielfalt der Textquellen, eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse quantitativer und qualitativer Analyseverfahren schlagen sich unmittelbar in der Qualität der Duden-Nachschlagewerke nieder.
Die Reihe "Lernen lernen" von Duden gibt Schülerinnen und Schüler die richtige Anleitung. Somit haben Eltern die Sicherheit, ihre Kinder gezielt zu unterstützen. Mit den anspruchsvoll gestalteten Bänden können jüngere Schüler auf Entdeckungsfahrt gehen und lernen so ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten kennen. Ältere Schüler und Eltern bekommen einen Leitfaden an die Hand, der eine motivierte und entspannte Beschäftigung mit den anstehenden Fragen ermöglicht. Beispiele zum Ausprobieren und Übungen zur Selbstwahrnehmung regen zum Mitmachen und Mitdenken an und es lassen sich Lernmethoden und -strategien auf selbstverständliche und spielerische Weise aneignen. Die Lerneinheiten sind untereinander vernetzt, womit der thematische Einstieg an jeder Stelle eines Bandes möglich ist.
Die 24. Auflage des Standardwerks "Duden - Die deutsche Rechtschreibung" entspricht dem aktuellen Stand der amtlichen Rechtschreibregelung. Dieser Duden ist lt. Beschluss der zuständigen stattlichen Stellen seit August 2006 die verbindliche Grundlage der Schreibpraxis in Schulen. Der Duden 2006 führt in allen Fällen, in denen die neue Rechtschreibung für ein Wort mehrere Schreibweisen zulässt, alle zulässigen Varianten auf. Eine davon wird empfohlen, welche durch gelbe Unterlegung deutlich hervorgehoben ist. Die Empfehlungen sind als Entscheidungshilfe u.a. für Medien, Unternehmen, Verlage und Privatpersonen gedacht, denen eine einheitliche Orthografie wichtig ist.
Den Rechtschreib Duden gibt es auf allen etablierten technischen Plattformen: als CD-ROM für Windows, Mac und Linux sowie als Software für Handhelds und Smartphones. Alle digitalen Umsetzungen bieten akustische Aussprachehilfen zu über 9000 schwierigen Wörtern auf Basis der Vertonungen durch die Aussprachedatenbank der ARD, auf Anfrage sind auch Netzwerklizenzen vom Duden erhältlich.
Die Dudenredaktion steht über die telefonische Duden-Sprachberatung in engem Kontakt zur Sprachgemeinschaft, an welche jährlich ca. 40.000 Anfragen gerichtet werden. Die Sprachberaterinnen und -berater dieser ältesten und wohl am meisten frequentierten Serviceeinrichtung, stehen Rede und Antwort bei den verschiedensten Problemen rund um die deutsche Sprache. Die Duden Sprachberatung steht seit Sommer 2004 auch in Österreich und der Schweiz zur Verfügung. Seit Juni 2000 gibt diese auch einen 14tägig erscheinenden, kostenlosen "Newsletter" heraus, welcher eine interessante
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